Arzt verurteilt: 3 Jahre Haft für Totschlag bei Suizidassistenz

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

In dem Text wird über den Fall einer 37-jährigen Studentin berichtet, die nach 16 Jahren Therapien und Depressionen die Hilfe eines Arztes in Anspruch nahm und sich das Leben nahm. Der Arzt wurde wegen Totschlags verurteilt. Es wird diskutiert, wie psychisch kranke Menschen in Bezug auf assistierten Suizid behandelt werden sollten und dass der Staat in Notlagen oft versagt. Es wird aufgezeigt, dass eine umfassende Unterstützung für schwer kranke Menschen notwendig ist, um Suizide zu verhindern. Es wird kritisiert, dass gesetzliche Regelungen und Aufklärungsmöglichkeiten fehlen.

Die Berliner Morgenpost äußert sich kritisch zum Versagen des Staates in Bezug auf Sterbehilfe. Ein Kommentar zum aktuellen Urteil gegen…

BERLINER MORGENPOST

Berlin (ots)

16 Jahre Depressionen. 16 Jahre Therapien, 16 Jahre Psychopharmaka. Man muss kein Arzt sein, keine Therapeutin, um zum Schluss zu kommen: Die 37-jährige Studentin hatte einen langen Leidensweg hinter sich, bevor sie sich das Leben nahm. Das Gericht stellte fest, dass die Studentin aufgrund ihrer schweren psychischen Erkrankung nicht in der Lage war, frei und unbeeinflusst ihren Willen zu äußern. Der Arzt, der ihr half, steht nun vor einer dreijährigen Haftstrafe.

Ob das Gericht zu einem fairen Urteil kam, soll hier nicht diskutiert werden. Fakt ist jedoch: Die junge Frau fand keine Heilung. Mehrere Suizidversuche hatte sie bereits hinter sich, als sie den pensionierten Arzt traf, der bereits wegen unerlaubter Sterbehilfe vor Gericht stand und freigesprochen wurde.

Dass psychisch kranke Menschen sich durch diese unterschiedliche Beurteilung diskriminiert fühlen, ist nachvollziehbar. Die Haltung, dass körperliches Leiden einen Suizid rechtfertigt, seelisches Leiden jedoch nicht, ist problematisch.

Es ist offensichtlich, dass der Staat Menschen in Not im Stich lässt. Es gibt nur grobe Vorgaben für assistierten Suizid, die dringend präzisiert werden müssen. Zwei Gesetzentwürfe aus dem letzten Jahr scheiterten, und damit die Chance, Betroffene umfassend zu informieren.

Oft wiegt die Angst vor dem Sterben schwerer als die Angst vor dem Tod. Palliativmediziner berichten, wie durch Aufklärung Patienten von Selbstmordgedanken abgebracht werden können. Die richtige Behandlung und Unterstützung sind entscheidend für schwer kranke Menschen.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 – 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert